Der letzte Adventssonntag wird in den g-Jahren von der Weihnachtsvigil verdrängt, in den A-Jahren belegt er das Votivfest in exspectatione partus. Beide Tage haben dasselbe Evangelion aus Matthäus 1. Christus geht aus dem Schlafgemach der allerseligsten Jungfrau hervor (Psalm 18). Das geschieht missionarisch durch die Aussendung der Heiligen. Darum ist das Zwölf-apostelheiligtum Stationskirche. Mystagogisch oder paidagogisch könnte man sagen: jeman-den auf die Höhe führen. Ich zeige (ihm) wo es schön ist. Diese nur im Jahr A vollständige "Woche" mündet in die Weihnachtsvigilfeier ein, wo auch von Apostolat die Rede sein wird. Der alttestamentliche Prophet Johannes überlässt seinen Platz dem Apostel Paulus, welcher von Christus als Völkerlehrer auserwählt wird. Der Vorläufer geht in die Gnade ein (Verkündigungspascha). Betrachten wir einige Punkte der komplexen Messe rorate. 1. Das Evangelion ist dasselbe wie am vorausgehenden Quatembersamstag. Der Evangelist Lukas überhöht die politischen und religiösen Autoritäten zur Zeit Jesu mit der Bemerkung, das Wort des Herrn sei auf den Zachariassohn Johannes gefallen. Nicht die Welt und auch nicht das levi-tische Priestertum, sondern das Wort Gottes bringt die Gnade. Aber die zeitlichen Menschen schreiten darauf zu. Die auch in der Fastenquatemberwoche anzutreffende Evangeliendoppelung symbolisiert das Verkündigungs-pascha: wie die Begegnung des heiligen Thomas mit dem Auferstandenen Heiland schon vor Weihnachten gefeiert wird, spricht der Heilige Geist in der Kirche vor dem Martyrertod und das Evangelion ist dann eine Gnade der sakramentalen Gemeinschaft. Die Kirche nimmt am Quatembersamstag voraus, was Jesus nach seinem Tod geschenkt hat (Weisser Sonntag, Glaube als re missio). 2. Die Lesung bringt die ersten Verse des auch am Jakobustag gelesenen Apostelwortes: die Zeugung des Glaubens durch die Vaterschaft Jesu Christi. Dieses 20. Kapitel in den Paulusbriefen spricht wie der Jakobusbrief als 20. Titel im Neuen Testament von der Glaubenshilfe der katholischen Brüdergemeinschaft. Nicht im Sinne von Taizé, sondern Brüder als heredes Christi. Das Wort wird von Menschen ausgetauscht, und diese werden liturgisch Brüder genannt. Weil sie als Männer zeugen können, geben sie den Glauben weiter. Schwestern können als Frauen empfangen und bezeichnen die Gnade als Mitgift; wenn Paulus auf dem Recht der Schwester beharrt, meint er die Ortsgemeinde als Darstellung seiner eigenen Sendung. Das sieht man im zweiten Korintherbrief zum Fest des Evangelisten Lukas. Der Sonntag rorate traktandiert das katholische Apostolat im Rahmen der bischöflichen Autorität. Wer kann die geistliche Botschaft übermitteln ? Der Gläubige in der kirchlichen Gemeinschaft. Brüder und Schwester. Die liturgische Anrede Brüder ist ein Appell an die Menschen den Glauben anzunehmen. Das gilt für Männer und Frauen gleichermassen. Johannes macht es uns vor, wenn er im Schosse seiner Mutter Elisabeth von Jesus von der Erbsünde befreit wird. Hier ist kirchliche Sendung. Jesus spricht durch Maria und Elisabeth hindurch zum Täufer Johannes, der als Stationsheiliger die Kirche als Glorienempfängerin darstellt. Maria zeigt die Gnade zu Beginn, Elisabeth ist die empfangende Stadt Zion, der Täufer der neue Mensch, welche die Sündenfreiheit als Ziel und Gegenstand des Apostolates verkörpert und auf Jesus hinweist als dessen Ursache (Weihnachtsvigil, Römerbrief). 3. Die zu füllenden Täler und einzuebnenden Berge sind die Erwartungen und die zu erbringenden Opfer. Johannes der Täufer (von Weihnachten an die Hirten ) wird konsekriert und als Zeichen Jesu Christi in spiritu Eliae den Kopf auf dem Teller der Herodias lassen. Die in der levitierten Messe vom Subdiakon hochgehaltene Patene zeigt die Opfer-bereitschaft der katholischen Heiligen. Der Berg ist Christus oder die Apostel, und deren Erniedrigung die vom heiligen Thomas angestrebte Passion. Thomas als Apostel verkörpert den Heimgang zu Jesus als Inbegriff des katholischen Glaubens. Thomas ist die katholische Kirche, und die Schwester des Apostel ist dessen Glaube oder das Vertrauen in die eigene Sendung. Auch die katholische Taufe ist Heimgang zum Vater. Melanie von La Salette war so eine Schwester des Heilandes selbst, den sie immer als mon petit frère bezeichnete. Thomas der Zwilling ist der neue Bruder der Nicole - die Kirche braucht Unterstützung in Fleisch und Blut - der Glaube ist nicht eine theoretische Angelegenheit, sondern eine Lebenshilfe (Lazarus) in einem kantigen Gegenüber. Das meint der Domainname esprit nicole: was die Kirche belebt ist der Zeuge. Wir brauchen Heilige, die zeigen was katholisch ist. Wer glaubt, wird niemals untergehen, die Kirche als Schwester bürgt für unseren ewigen Sieg. Alle Martyrer sind Thomasse. Sie zeigen Jesus auf der Erde. Und der Site nicole will dieses Geheimnis ausleuchten. Thomas als einziger Heilige dieser Woche zeigt die Exklusivität der Kirche am Geschehen des Weissen Sonntags. Wo ein Mensch zu Jesus in der Kirche ja sagt, geschieht Weisser Sonntag. Der Glaube ist ein und alles. Die von der Geburtserwartung Mariens bis zur Weihnachts-vigil dauernde letzte Adventswoche zelebriert den Glauben der katholischen Kirche als Taufbecken der Welt. Wer zur Kirche gehört, hat wirklich die Wahrheit gepachtet: er sieht sie und kann darüber zu Gottes Ehre verfügen. Das ist die Substanz der katholischen Bischofsweihe. Der heilige Thomas ist Ikone derselben und gleicht Jesus in Geburt, Tod und Auferstehung (Weisser Sonntag). |