Die apostolische Nachfolge in den 24 nachpfingstlichen Sonntagen, erzählt von

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15. Sonntag nach Pfingsten, typischerweise 15. September

Lesung Galater 5,25-26,  6,1-10

Evangelion Lukas 7,11-16

Der Sonntag XV ist die Stütze aller nachpfingstlichen Sonntage; er steht idealerweise am Anfang der Quatemberwoche und seine Epistel liefert das Sextkapitel an den grünen Sonntagen.

Sowohl das Evangelion als auch die Lesung stammen aus Kapitel 51 des jeweiligen corpus und leiten eine neue mystagogische Phase ein. Zum Fest gehen.  Die eucharistische Güterverteilung erfolgt in der Mission der Kirche durch das Geheimnis des Heiligen Kreuzes.

Der aus der Stadt getragene tote Jüngling ist auch eine Figur für den eucharistischen Heiland welcher von der Kirche vor die Tore gebracht wird, und in dem Masse wie die Glaubensarmut offen bekannt wird, kommt Jesus zur Rettung entgegen; et resedit. Das Aufsitzen auf der Bahre, deren Träger stillstehen, symbolisiert die Weisheit auf dem Thron des gesegneten Holzes.

Man bilde sich nichts ein vor Gottes Allmacht, und wer Unterricht im Glauben erhält möge dem Lehrer von seinen zeitlichen Gütern mitteilen: wie schon im zweiten Korintherbrief spielt der Völkerapostel auf die Hingabe der eigenen Personalität um in der Kirche die Wahrheit verkünden zu können.

In die Augen schauen, Ordensprofess. Die heilige Hildegard, deren Fest am 17. September in diese Woche fällt, pflegte von den hilfsbedürftigen Bettlern vor dem Kloster zu sagen, der Königsbote sei anwesend. Wen lasse ich eintreten - wohin will ich gehen ? Suche ich die Gnade, lasse ich Jesus kommen ? Das Geheimnis der Ordensprofess zeigt die Hingabe Jesu an den Vater zum Heil der Welt. Je tiefer ich der Muttergottes in die Augen schaue, um so höher wird meine Seligkeit, je mehr ich in der Kirche bete, desto mehr fliessen die Gnaden hinaus in die Welt. Gütergemeinschaft von Gläubigen und Lehrern ist die Opferbereitschaft im eucharistischen Geheimnis. Der communio-Vers fasst alles zusammen: panis quem ego dedero caro mea est pro saeculi vita. Das Brot das ich geben will ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Jesus kommt in diese Welt und gibt sich der Welt als Leben.

Auch am Passionsdienstag wird aus Kapitel 7 gelesen, aber aus dem Johannesevangelion, die Thematik ist dieselbe: die ungläubigen Brüder drängen Jesus sich der Welt zu zeigen, aber er tut es dann auf seine Weise.

Nach längerer Zeit wird nicht mehr aus dem lukanischen Reisebericht gelesen, sondern aus seiner Weisheitsdarstellung, die am Quatemberfreitag dieser Woche nochmals zum Zuge kommt. Auch das Kapitel 6 aus dem Galaterbrief wird diese Woche am Stigmenfest des heiligen Franz, kongruent mit dem Hildegardisfest, nochmals berücksichtigt.

Die Leseordnung in der Sonntagsmesse ist latreutischen Sinnes: nicht das biblische Angebot soll ausgeführt, sondern die Heilstaten durch die Kirche vor Gottes Angesicht geführt werden. Deshalb kommen einige Evangelien und Lesungen immer wieder, wenige selten und die meisten gar nie vor.

Das Lukaskapitel 7 zeigt die Liebe des Heiligen Geistes in der Welt. Er wirkt trotz unserer Schwächen in der Armseligkeit der menschlichen Natur. Das Naimevangelion kommt wie das Magdalenenopfer dreimal jährlich vor: am Donnerstag der Laetarewoche, heute und am Monikafest. Das Magdalenen-opfer hören wir am Donnerstag der Passionswoche, bei Magdalena selber und am Freitag der Herbstquatemberwoche. Der auferweckte Jüngling zeigt die Gnade (keine Trauer im Angesicht Gottes) und das Magdalenenopfer deren Spender (viele Liebe). Unsere Armut vor Gottes Heiligkeit vergrössert die Gnade.

Das Magdalenenopfer und der Jüngling von Naim kommen zufälligerweise ? genau parallel in der geprägten Zeit, im Heiligenkalender und zuletzt in der allgemeinen Zeit; Naim immer zuerst, Magdalena zuletzt (dreimal davon in Stationsmessen). So ist also die Perikopenordnung und das ganze Kirchen-jahr vom Heiligen Geist gemacht und durch Beispielheilige wie Privatoffen-barungen illustriert. Die Heiligen erklären Gottes Plan in der kanonischen Schrift. In der späten Fastenzeit dankt die Kirche Gott für die empfangene Rettung, an den Heiligenfesten in der Osterzeit und im Hochsommer betet die Kirche für die Gefährdeten, und in der Quatemberwoche im Spätsommer feiert sie das sakramentale Kommen und den feierlichen liturgischen Empfang.

Der Mensch hat allezeit Anteil an Gottes Liebe und trägt selber dazu bei.

Kirchenjahr

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16. Sonntag nach Pfingsten, typischerweise 22 September

Lesung Epheser 3,13-21

Lukasevangelion 14,1-11

Dieser zweite Sonntag mit dem Evangelion aus Lukas 14 und der letzte der Lukassonntage im Kirchenjahr führt uns näher in die Gemeinschaft des Heiligen Geistes ein. Das 14. Lukaskapitel ist ja das 58. im Evangelion und 58 die Symbolzahl der Kreuzmystik.

Brüder, werdet nicht irre ob der Drangsale die ich euretwillen erleide, denn sie gereichen euch zum Ruhm. Der liebe Gott bereitet uns einen Platz vor, das 54. Kapitel der Paulusbriefe (Herzjesuepistel) handelt von geistlichen Wachstum aus der Liebe Christi, die im Glauben begründet ist.  54 ist die Symbolzahl der Heilsgemeinschaft.  Der Völkerapostel macht uns vor, was die Gnade auf sich nimmt um überall bekannt zu sein. Im Apostel Paulus sehen wir Jesus vor uns, der in allen Heiligen der Zeit täglich ein neues Evangelion predigt.

Freund, rücke höher hinauf. Vordergründig geht es um irdische Ehren, das genaue Hinhören verrät aber des Meisters Wort: wir können höher hinaufrücken weil es gesagt worden ist, wir kommen als Menschen in der Kirche weiter als in der profanen Gesellschaft, wir kommen als Getaufte zu grösseren Herrlichkeiten als wären wir nur Heiden. Die kleinen Kinder lernen sprechen von der Mutter oder vom sozialen Umfeld, und ist das Gehör gestört, unterbleibt auch die mündliche Kommunikation.  Ebenso unterbleibt die Liebeskommunikation, wenn wir nicht vom göttlichen Meister gerufen sind.

Am letzten Sonntag stand die Gnadengemeinschaft im Vordergrund, heute gilt es darin aufgenommen zu sein.  Die selbstgewählten niederen Plätze im Festsaal sind die bei der Geburt geschenkten niederen Gnadengaben oder die irdische Betrachtung der Geschichte, kommt aber der Heiland und lässt uns höher aufrücken, ist das eine Einladung, das Leben aus der Sicht der mehr oder weniger hohen Kreuze aus zu betrachten.  Die Ehre vor allen Beteiligten ist die Freude des menschlichen Leibes an der göttlichen Herrlichkeit teilhaben zu können, wofür man die Bedrängnisse des heiligen Paulus gerne in Kauf nimmt.

Im ersten Teil des Evangeliums sehen wir den Heiland den wasserköpfigen Mann heilen, einen Kranken der zu sehr von sich überzeugt ist. Anschliessend das Gleichnis mit der grösseren Ehre: der Täufling nimmt normalerweise die Worte des Priesters nicht wahr, aber jetzt als heilsfähiger Mensch hört er wieder die Stimme: du kannst mehr.  Bringe ein Opfer dar. 

Im Offizium der ersten Septemberwoche ist vom geduldigen Job die Rede, dessen sieben Söhne jeder an seinem Wochentag in die umliegenden Häuser essen gegangen sind und dazu ihre drei Schwestern geladen hatten. Dann kam der Teufel und fragte Gott, ob der Job rechtgläubig sei, was Gott dem Teufel zu prüfen gestattete. Rechtgläubig meint: hat mein Glaube Bestand ? Die Gastmähler an den sieben Wochentagen mit den Schwestern symbolisieren die Gnadengaben Gottes zum Dienst der menschlichen Natur. Der heilige Gregor bemerkt dazu in seinem Jobkommentar, dass die Heiligkeit ihre Bewährung findet im Aushalten unter widrigen Umständen.

So ist es auch mit der Gnade des heiligen Paulus, welche um der Menschen willen zu leiden imstande ist.  Job seinerseits ist eine Figur der göttlichen Vollkommenheit, welche auch auf Erden wirkt ist und die Gerechten standhaft sein lässt.

Jeder Mensch hat ein Mass natürlicher Gnaden, welche schon durch eine minimale Gotteskenntnis - dank dem kirchlichen Gehör - derart erhöht werden, um in Not auszuhalten und Gott um Hilfe anzurufen. Das Apostolat ist also wichtig, wichtiger noch als die kultische Rechtgläubigkeit (Sabbatruhe und Händewaschung vor dem Essen) ist die Barmherzigkeit und die Bereitschaft den Unwissenden von Gott zu erzählen, was Jesus durch die Heilung des Wasserköpfigen darlegt. Er macht keine Vorwürfe, sondern tut das notwendige. Wer von den Pharisäern hat die Heilskenntnis aus sich selber ?

Rücke höher hinauf. Katastrophen aller Art, aber auch individuelle Lebens-krisen, zeigen immer wieder, was Gott einer Gesellschaft wert ist. Von zwei Frauen die mahlen, wird eine mitgenommen und die andere zurückgelassen (Lukas 17).  Wer an Gott glaubt und sein Herz im Himmel hat, wer an höherer Stelle sitzt, kann auf die übernatürliche Hilfe zählen, wer nur mit dem Kopf über Gott redet und sein Sinnen egoistisch ist, wird hockengelassen.

Höher hinaufrücken bedeutet, die Liebe zum Opfer bringen. Gebe Dein Wissen um Religion weiter, und scheue nicht, anderen Menschen das Heil anzuvertrauen. Juden, Heiden und Ketzer kommen eher in das Himmelreich als Geizige (Ambrosiuskommentar zum Evangelium). Der Geiz als 6. Wurzel-sünde und Mutter aller Uebel ist das Kleben an der eigenen Glückseligkeit.

Dieser oben besprochene erste Vers aus dem Buch Job wird das Offertorium zum Sonntag XXI sein, wo die Rede von der brüderlichen Nachsicht sein wird. Die wahre Religion ist das nach dem Vorbild des heiligen Paulus jesus-begründete Sorgen um die menschliche Vollkommenheit  in der Gnade Jesu Christi. Paulus sagt: werdet nicht irre an meinen Leiden. Scheut euch nicht, das Heil in Gott auszusprechen, weil es Kreuz bedeutet. Tut den Brüdern den Gefallen, die Schwierigkeiten des menschlichen Lebens in der Sendung Jesu Christi anzunehmen und gebt ihnen die Hoffnung auf das selige Ende.

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17. Sonntag nach Pfingsten, typischerweise 1. Oktober

Lesung Epheser  4,1-6

Evangelion Matthäus 22,34-46

Der Einheitssonntag zeigt auch die apostolische Kraft der Heiligkeit. Selig die Sanftmütigen, sie werden die Erde besitzen. Diese Seligpreisung gründet in der zweiten Kardinaltugend der Mässigung, welche auch das Charisma des heiligen Paulus ist. Terram possidere meint in der Gnade über die Leidenschaften siegen. Dazu braucht es die Nachsicht und die Duldsamkeit den eigenen und den fremden Fehlern gegenüber. Wer alles kritisiert vermag keine Seele für das Reich Gottes zu begeistern. Der Apostel soll den Geist der Welt durch die Gnadenbotschaft des Himmels überwinden helfen.

Wessen Sohn ist Jesus: von David oder von Gott ? Die Falle der Pharisäer zielte darauf ab, den Meister der Gotteslästerung zu bezichtigen. Wer befindet über die Gnade, was ist die Gnade überhaupt ? In Gottes Hand geborgen sein. Die Mahnung des Apostels Paulus im Kirchenbrief trifft die Gottes-lästerer, welche die Quelle der Liebe nicht kennen. In der Taufe und im Glauben der Kirche ruht die Hoffnung auf das Ewige Leben. Ein Gottes-lästerer im Sinne der Worte Jesu ist der selbstgerechte Mensch (vgl. 10. Sonntag) mit dem Blick der Geringschätzung für die Bedürftigen zu Füssen des Heilandes.

Das Kapitel 22 von Matthäus kommt im liturgischen Herbst gleich dreimal vor: am heutigen 17., am 19. und am 22. Sonntag. Der Apostel Matthäus behandelt darin die Rede Jesu über den persönlichen Heilsweg.

Das letzte Stück kommt heute, zu Beginn. Häufig wird in der Liturgie wird der Schluss an den Anfang gesetzt um das übernatürliche Ziel als seinen eigenen Anfang hervorzuheben (Opfergabenoration zum 1. Adventssonntag).

Die Heiligkeit Gottes wird durch die Armen des Heiligen Geistes weitergereicht. Wer an die übernatürliche Abstammung Jesu glaubt, sitzt an der Quelle des eigenen und der Welt Fortschritt. 17 ist Symbolzahl der Ankunft und der Uebertragung. Der typischerweise auf den 1. Oktober fallende Einheits- und Heiligkeitssonntag feiert die Anhänglichkeit an Jesu Gnade als spirituelles Credo der Missionare.

Kirchenjahr

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18. Sonntag nach Pfingsten, typischerweise 8. Oktober

Lesung 1. Korinthebrief 1,4-8

Evangelion Matthäus 9,1-8

Die Korintherlesung  im Monat Oktober tanzt aus der Reihe und markiert diesen zweiten von sieben Sonntagen mit dem Matthäusevangelion als sinn-stiftend. Ein numerisch ähnliches Kapitel wird auch in allen Vespern der grünen Zeit gelesen: 2. Korinther 1,3-4. Die Korintherbriefe sprechen über das Licht der Heiligen, das auch im Monat Oktober (Sonntage XVII-XX) leuchten soll. Die Heiligen sind die Apostel der letzten Tage. Der Evangelist Lukas wird an einem Tag 18 zelebriert, seine Botschaft ist das Licht.  

Jesus steigt in das Boot und setzt in Eile über den See: fast eine sakramen-tale Symbolhandlung für die Taufe der katholischen Kirche. Der Lahme soll laufen können weil er glaubt - die Lähmung ist Symbol des Unglaubens. Sakramental deshalb, weil mehr als symbolisch: der Heiland bewirkt was er sagt. Das Sprechen im kultischen Sinne bedeutet immer machen. Die Kirche glaubt an das Wirken Jesu in ihrer Mitte und bringt deshalb die unvernünftigen Kinder herbei und lässt sie vom Licht der Gnade durchwirken. Es ist eine Sünde die Gnade auszuschlagen, aber es ist verdienstlich sie für andere Menschen zu begehren. Der Apostel bringt auch das Licht wo es nicht bekannt ist - wie der Lahme nicht verantwortlich ist für die Sünden der Väter. Aber ohne Glaube ist kein Fortkommen möglich. Der Heiland kommt also dem Mangel Abhilfe schaffen, weil er sieht dass die Menschen seine Sendung glauben. So muss auch der Apostel Jesu Christi und jeder Getaufte bestrebt sein überall hin den Glauben zu bringen. Am Apostel liegt die Gnade, am Gefirmten die Antwort.

Der Völkerapostel dankt am Anfang der Korintherbriefe für die Gnade die ihnen gegeben wurde und in der sie überaus reich gemacht wurden, und dass sie an nichts Mangel haben werden, weil sie die Offenbarung Jesu Christi erwarten für das jüngste Gericht. Noch keine Ermahnungen. An den Aposteln liegt es auch, den Neophyten ein Vorbild an Dankbarkeit zu geben und das freudige Erwarten der Getauften vor der Gemeinde der Frommen zu rühmen.

Der 18. und der 23. Sonntag nehmen das Evangelion aus Matthäus 9, wo der Apostel vor und nach seiner eigenen Berufung das Charisma der Heiligkeit sprechen lässt.

Am 8. Oktober wird auch die apostolische Heilige Birgitta von Schweden ge-feiert (1303-1373), an deren Fest die auch für die heilige Monika verwendete Witwenepistel von der Sorge um den Glauben der Kinder gelesen wird.

Die Witwe im Geist der Schrift ist die Frau in der Hoffnung des Glaubens,     und die Waisen sind alle Gläubigen in der Abhängigkeit des geistlichen Hirten  (5. Sonntag nach Ostern). Was die heilige Monika am Bischof Augustinus lehrt, praktiziert die heilige Birgitta in der Stille des Klosters für die Hinterlassenen des Apostelfürsten: sie beten ohne Unterlass. Mit Apostelfürst ist nicht Petrus gemeint, sondern der Heiland, der das Licht gebracht hat, und die Waisen sind die Katholiken des römischen Papstes. Gottes Nordlicht wurde Birgitta vom Prälaten Holböck genannt, sie zeigt die Gnade des Evangeliums in der Dunkelheit der Gottesferne. Auch in der Liturgie wird das Evangelion gegen Norden gesungen, und der später verbannte Kirchenlehrer Johannes Chrysostomos zog vom heiligen Land gegen Syrien (im Norden Palästinas).

Der zweite Matthäussonntag im Herbst beleuchtet die Initiative Jesu in den Augen der Erlösten. An Gottes Segen ist alles gelegen. Die Apostel erwachsen dieser Gemeinschaft der von Jesus angeschauten Männer. Dieser Sonntag zelebriert die vorösterliche Grundlage für den 9. Credosatz unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam. 9 ist Symbolzahl für dieSichtbarkeit der Gottesliebe.

Die Kirche als Gabe Gottes ist kompetent für das Seelenheil aller Menschen.

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19. Sonntag nach Pfingsten, typischerweise 18. Oktober

Lesung Epheser  4,23-28

Evangelion Matthäus 22,1-14

Der heutige zweite Sonntag mit dem 22. Matthäuskapitel ist typischerweise der frühestens am 18. Oktober begangene Missionssonntag (in den Jahren mit Sonntagsbuchstaben A-c der vierte).

Das Interesse am 19. Sonntag nach Pfingsten liegt besonders am schönen Introitus Salus populi,  aber auch in der Zahl 19 und an der Stellung 3 im Revelationsyzklus (Sonntage XVII-XXI).

Der 19. Tag in der Fastenzeit hat den gleichen Introitus, und die dortige Oration spricht als einzige von den heiligen Kosmas und Damian in der ge-prägten Zeit; 19mal kommt das Matthäusevangelion jährlich vor. 19 ist Zahl des Auftrages, der Offenbarung. 19 Stationen ist die Distanz zwischen dem Magdalenenopfer und Christi Himmelfahrt, zwischen dem Donnerstag der Passionswoche und dem Evangelion vom Verlorenen Sohn. Der 19. Sonntag nach Pfingsten ist der erste Herbstfeiertag der immer nach der Quatember-woche liegt. 19 ist Festtag des heiligen Joseph, des heiligen Vincenz und der heiligen Elisabeth von Thüringen, der Typustag für Fronleichnam; 19 ist Kanoncode des heiligen Laurentius. Wo 19 tönt, wird die Liebe aktiv. 

Der Introitus Salus populi ego sum  findet sich auch bei der Apostolischen Kraft (Heilung der Schwiegermutter des Apostelfürsten, typischerweise am 19. März, drei Monate vor Fronleichnam), bei der Titelmesse der Laureta-nischen Litanei Salus infirmorum, bei der Messe für alle Anliegen und ....                              . Damit ist immer der noch anderweitig verwendete 1. Vers aus Psalm 77 verbunden; ausschlaggebend ist das Pronomen ego. Psalm 77 in der Matutin am Freitag behandelt den Glauben der Israeliten in der Wüste und die Strafe für die Zögerung des Moses. Gott hätte verherrlicht werden können, wenn der Prophet sein Vertrauen zur Schau gestellt hätte.

Dieses Vertrauen wird dargestellt im Hochzeitsgewand des heiligen Joseph von Cupertino, das viele nicht haben, welche am Hochzeit sitzen. Freund, warum bist du ohne hochzeichtliches Gewand hier ? Das hochzeitliche Gewand ist Zeichen für die unverdiente Erwählung. Die Lahmen und Krüppel welche von der Strasse gekommen waren, sind der Gnade und der Freude bedürftig; niemand kann diese ohne Glauben haben, jedermann im Himmelreich muss das zeigen. Es genügt nicht dabeizusein ohne etwas zu leisten. Dabei bedeutet Leistung nicht Arbeit, sondern den Heiland als Gnadenquelle anschauen. Ich habe nichts, aber ich rühme das heilige Werk.

Der heilige Paulus mahnt die Epheser dem Teufel keine Gelegenheit zu geben, was auch bedeutet, die empfangene Gnade nicht zu verspielen, jederzeit bereit sein, von der Liebe Rechenschaft abzulegen. Renovamini spiritu mentis vestrae. Lebt ganz und gar in der Gnade Gottes, denkt geistlich und spricht nicht nach der Art der Welt von heiligen Dingen. Der übernatürliche Glaube ist die Quelle der geistlichen Lebensweise.

In der Lukasmesse spricht der Apostel Paulus zu den Korinthern von der Sorge des Titus um das Licht. Der Missionar bringt der Welt die Taufe, jeder Christ ist dazu eingeladen.

Dasselbe Evangelion wird in der Eigenmesse des heiligen Joseph von Cupertino gesungen, an dessen liturgischem Tag der heilige Papst Pius X. zum Priester geweiht worden war.

Die katholische Kirche ist zur Heidenmission verpflichtet.

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20. Sonntag nach Pfingsten, typischerweise 25. Oktober, Christkönigsfest

Lesung Epheser  5,15-21

Evangelion Johannes 4,46-53

Dieser Sonntag wird normalerweise vom jungen Christkönigsfest belegt. L'image du bon Dieu. Die Botschaft des Engels nimmt die Auferstehung Jesu Christi voraus, der Erzengel Gabriel bringt das ewige Licht in Form einer persönlichen Gnade. Das Geheimnis wird später von der Schutzengellehre weitergereicht.

 Gratiam tuam mentibus nostris infunde, ut qui Angelo nuntiante Jesu Christi Filii tui incarnationem cognovimus, per passionem eius et crucem ad Resurrectionis gloriam perducamur. Das wird leider da und dort falsch übersetzt durch zur herrlichen Auferstehung gelangen. Gemeint ist aber, die Herrlichkeit der Auferstehung zu gewinnen, d.h. im Glauben leben zu können, wie es auch in der Votivmesse des heiligen Joseph thematisiert ist: der Segen des nach Aigypten verkauften zweitjüngsten (elften) Jakobsprosses stammt vom ewigen Wort, das sich im Jordan mit dem Volk taufen lässt; d.h. die Taufe Jesu und die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes geschieht in der Kirche. Dass der heilige Joseph für Jesu Vater gehalten wurde zeigt das falsche Glaubensverständnis der Leute: sie meinen die gesetzliche Reihen-folge mache das Leben aus. Tatsächlich aber kommt das wahre Leben aus der zeitlosen Verheissung, wie es auch in der Oration der heiligen Plazidus und Gefährten heisst:  ... da nobis  in aeterna beatitudine de eorum societate gaudere. Wir geniessen die Gemeinschaft der Heiligen, also die Glaubens-gnade, dank oder in Gottes eigener Seligkeit. Wer glaubt, erkennt Gottes Gnade im eigenen Leben.  Wenn Jesus der natürliche Sohn des heiligen Joseph wäre, könnte dieser .....

Im Sonntagsevangelion ist eine ähnlich schwierige Frage gestellt: wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sieht, glaubt ihr nicht. Was ist ein Wunder: die übernatürliche Kommunikation, die Anhänglichkeit der Menschen an Gottes Gnade, vielleicht dargestellt in der Schutzengelverehrung.  Aber der Mensch, oder eben die Kinder (Matthäus 18), glauben auf das Wort hin, ohne zu sehen, gesehen zu haben. Darauf zielt die paulinische Mahnung subjecti invicem estote in timore Christi, seid einander im Glauben zugetan.  Die Gnade liegt im gehörten Wort.

Jesus tadelt die Ungeduld der Leute: sie wollen sofort das Resultat haben; derweil das Wunder, die körperliche Heilung, Glauben bestätigt. Der Glaube aufgrund von Wundern (wie in Kana) hat nicht die gleiche übernatürliche Kraft wie das jungfräuliche fiat. Jesus schliesst die Kraft des Glaubens aus dem Wunder nicht aus, aber besser wäre wie die Samariter zu handeln: ja wir kommen, lass uns getauft sein. Der am 20. Tag der Fastenzeit gehörte lange Vorgang dieses Evangeliums handelt von dem Gespräch am Jakobsbrunnen (welcher Josephs Vater gemacht hatte) und dem Glaubensprozess der Samaritaner, welche im Worte Jesu zu glauben anfingen. Die Zahl 72 erinnert an die Jüngersendung in Lukas 10 (NT 54) und mathematisiert "deshalb" das Schutzengelamt: 24 x 3, oder 18 x 4 (54 = 18 x 3).  24 ist der Prophet, 18 das Geheimnis; die Multiplikation mit 3 oder 4 zeigt entweder die geistliche Kraft des Apostels oder die messianische Inkarnation des Geheimnisses.

Die Zahl 20 steht im liturgischen Zahlensystem für die Erkenntnisfähigkeit.

Es berührt schmerzlich, dass ohne geistlichen Grund alte und neue Leuchter einfach umgestossen werden. Das Christkönigs- und das Heiligblutfest wie auch die Kanonisation der Theres von Lisieux sind vom Papst Pius XI.; eines wurde gänzlich abgeschafft, das andere verdreht und dieses durch Wegrücken vom 3. Oktober entleert.

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21. Sonntag nach Pfingsten, typischerweise 1. November, Allerheiligen

Lesung Epheser  6,10-17

Evangelion Matthäus 18,23-35

Der Vergebungssonntag mit dem Evangelion aus Matthäus 18 ist der Höhepunkt der Kindschaftsgnade: ich spreche mit Dir.

Das

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