Fides patrum. Der heilige Chrysogonos wurde vom Kaiser Diocletian nach Aquileja zitiert, wo er an grossen Ehren bereichert worden wäre, hätte er seine Seele zum Verehren der Götter pervertiert. Er wurde von der heiligen Anastasia zwei Jahre lang ausgehalten und hat diese in ihrer Not aus den Bedrängnissen ihres Mannes Publius wegen ihres Christusglaubens durch Briefe getröstet. Missionem vereri. Die Rede von der Seele ist neu; damit will das Herz als Sitz des Glaubens bezeichnet werden, dass allen Menschen gegeben ist, um das Heil zu bewahren. Normalerweise werden in der Breviersprache einfach die Menschen oder die Christen als solche zur Apostasie gezwungen. Pendant zur Seele ist die Heilige Anastasia, welche durch den weltlichen Mann in Schwierigkeiten gebracht wurde. In der Lesung am Passionsmontag sehen wir den Jonas aus der Verantwortung fliehen, und die Leute im Schiff machen ihn auf seine Sendung aufmerksam. Der am gleichen Tag gefeierte Johannes vom Kreuz wurde von der heiligen Theresia von Avila, auch eine früher weltlich gesinnte Frau, zur grossen Mission erwählt, und musste diese gegen seine Mitbrüder verteidigen. Die vollkommene Christusnachfolge geschieht in der Hoffnung auf die spätere Auferstehung und die Behauptung der Wahrheit Gottes durch das zeitliche Leben hindurch. Der Kanoncode 20 zeigt ihn als Träger des Glaubens (Symbolzahl des Charakters), der Stationscode 50 verweist auf die jungfräuliche Beziehung als Voraus-setzung für das apostolische Leben. Der Namen Chrysogonos bedeutet aus Gold geboren oder gold-gebend und preist den Glauben als höchstes Gut; Gold ist das Edelmetall, welches auch für die Ehrung zeitlicher Jubiläen von 50 Jahren verwendet wird. Goldenes Hochzeit. Die heilige Anastasia wird als Stationsheilige dort beehrt, wo der Heiland als Lehrer auftritt. Das Leben des heiligen Chrysogonos aus den zeitlichen Gütern der Anastasia ist ein Zeichen für die Bedeutung der frommen Unterstützung. Die Lage der Kirche im Armenquartier Trastevere (wie die heilige Cäcilia) ist des weiteren ein Zeichen für die Mutterliebe der katholischen Heiligen als Spender der Gnade für Leib und Seele. |